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Bericht Einhandwettfahrt 27.+28.04.2019

29.04.2019

48. Einhandpokal – Langer See / Seddinsee

Ja, richtig! – der erste Einhandpokal (EHP) wurde 1972 ausgetragen und dort gewann ihn das erste Mal Dieter Ernst. Selbiger übrigens am vergangenen Wochenende immer noch dabei! In der Sieger-Historie des EHP finden sich – neben einigen „Ausreißern“ wie Atze Porth, Heinz John, Holger Kalinna, Frank Lietzmann und Christian Seikrit eigentlich nur die Schröter-, Wahrendorf- und Lippert-Dynastien wieder, allerdings kein einziges Mal der L aus Rahnsdorf. Insofern – Peter, Du warst jetzt einfach mal dran!

Los ging es am Freitag bereits mit der Anreise aus Rathenow, Magdeburg, Hamburg und dem umliegenden Brandenburg. Man saß abends bei noch recht milden Temperaturen bereits im WSV und genoss das eine oder andere kühle Getränk. Auch im TSG konnte man auf jüngst durch Abslippen freigewordenen Rasenflächen mit dem Wohnmobil unterkommen.

24 gemeldete O-Jollen wollten sich ab Samstag 11:00 Uhr auf dem Wasser messen. Kurze Steuermannsbesprechung gegen 10 Uhr dann Ablegen und los ging es bei leichter Bewölkung und 2-3 Beaufort auf dem Langen See aus ungünstigen westlichen Richtungen. Auf dem Seddinsee fand durch den SCS zur gleichen Zeit eine Jugendregatta statt, deren Meldezahlen ein Starten der O-Jollen auf dem Seddinsee verhinderten. Die Wettfahrtleitung legte einen angemessenen Kurs für diese Windrichtung aus. Gestartet wurde in der Bucht Große Krampe – Ablauftonne vor der TSG – Rohrwall – Krampenblick (2mal) – Ziel. Das erste Rennen konnte OTTO mit übermäßigem Vorsprung vor Oskar und ratiofun für sich entscheiden. Nicht nur, dass der Wind in den umsegelten Schluchten und Buchten permanent drehte, nein – er setzte auch gelegentlich aus, so dass erkämpfte Anschlüsse an vordere Teilnehmer sich wieder im Nu in Luft auflösten. In der Zweiten Runde hatte der Hasard einfach die feinere Nase für Wind und Lücke und entschied das Rennen mit gebührendem Abstand vor Oskar und powerplay.

Nun aber ließ der Wind immer weiter nach und verwandelte den Langen See in einen Spiegel. Bis hierhin entmutigte und verzweifelte Segler suchten bei einer kurzen Pause und Hopfenkaltschale an Land der TSG in Gesprächen mit Leidensgenossen Motivationsschübe. Funthomas hatte schon verpackt und einzelne Segler glaubten auch an keine Besserung auf dem mittlerweile freigegebenen Seddinsee. Unsere WF-Leitung hatte Erbarmen und entschied nach Abstimmung mit dem SCS das letzte Rennen am Sonnabend auf dem Seddinsee zu fahren. Winddreher waren auch hier nicht unvermeidbar, jedoch fanden jetzt nur noch 18 O-Jollen zumindest etwas gleichmäßigere Bedingungen vor. Bei 2-3 Beaufort startete man zu 2 Runden up & down. Jetzt kamen die alten Hasen auf Ihre Kosten und my money box entschied das Rennen - auf dem Vorwindkurs völlig entspannt im Boot sitzend - vor hasard und Wolfgang Kirchner, der zwischenzeitlich auch mal führte. OTTO, das Überholverboot und Oskar folgten standesgemäß.

Abendliches nettes Beisammensein bei Bier, Grill und Musik im WSV war bei einem solchen ereignisreichen Tag garantiert. Einige waren etwas abgekämpft und fingen bei bereits zurückgehenden Temperaturen auch schon an zu frösteln, ausser Goldi natürlich – der saß selbst spät am Abend noch in kurzen Hosen und Clogs - ist halt noch eine andere Generation.

Der vorabendliche Austausch hatte wohl gefruchtet und so fanden sich 22 regenerierte Segler am Sonntag auf dem Seddinsee zur Abschlußwettfahrt ein. Bei leichtem Niesel und zunächst auffrischendem Wind wurde wieder alles Equipment übergezogen. Wir ließen der Jugend den Vortritt und warteten zunächst die Starts der 420er, Laser, Standards und 4.7 ab. Nach 20 Minuten ließ auch der Wind und Niesel wieder etwas nach und es wurde trocken. Es könnte also eine tolle letzte Wettfahrt werden, hätte da nicht die Luvtonne gefühlt an Ecke 44 auf Land gelegen. Macanoma kann da Näheres berichten.

Matthias Schmidt auf GER 465 rundete als erster das Fass und konnte einen 3. Platz mit ins Ziel nehmen. Der Windteufel – einmal richtig Schwung geholt – war einfach nicht mehr zu bremsen und gewann das letzte Rennen souverän. Ratiofun schummelte sich auf zweiter Runde gekonnt am vorausliegenden Verfolgerfeld vorbei und schlüpfte damit auf Platz zwei im Ziel – genialer Schachzug! Dann wurde es noch einmal eng - Nickkay, Oskar, Hasard, Überholverboot und powerplay folgten dicht auf dicht. Ein bis zuletzt spannendes Rennen, da nun die ersten Drei alle punktglich waren und letztlich die Einzelplatzierungen entscheiden sollten.

Hier die ersten Sechs:

  1. GER 1451 - Hasard unter Peter Lippert
  2. GER 1226 - OTTO unter Herbert Kasperschinsky
  3. GER 1321 - Oskar unter Robert Albrecht
  4. GER 1246 - ratiofun unter Ralf Goepfert
  5. GER 1308 - Überholverboot unter Lutz Woschikowski
  6. GER 1516 - „Dieselruß“ unter Kay Nickelkoppe

Anmerkung der Redaktion: Rennsemmel und Kuddel verabredeten sich noch zum gemeinsamen Anbaden auf dem Seddinsee und sorgten so noch für ausreichend abwechslungsreichen Gesprächsstoff.

Dies alles würdigte man bei anschließender Siegerehrung im großen Saal des WSV mit Kaffee und Kuchen, mit tollen Bildern der beiden Wettkampftage auf der Leinwand im Großformat. Jeder Teilnehmer bekam einen den Tag zuvor getätigten persönlichen Schnappschuss als Abzug mit nach Hause – tolle Idee! Wir freuen uns auf die weiteren bewegten Bilder im Netz.

Abschließend einen herzlichen Glückwunsch und Dank an alle Teilnehmer, besonders den ersten Sechs, den Weitgereisten, der Wettfahrtleitung, dem Tonnenleger, dem Wirt, den Anbadern…

Auf ein Wiedersehen zum 49. Einhandpokal.

Gruß Robse

 
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